Ab 01.06.2023 beschloss der Gemeinderat eine drastische Preiserhöhung für die Nutzung der Kegelbahn im Bürgerhaus Neukeferloh von € 3.- auf € 15.- Stunde. Kegelfreunde, darunter Gemeinderat Dieter Schuster (SPD), protestierten und starteten eine OpenPetition.
In der Bürgerversammlung am 12.10.2023 beantragte Matthias Geyer im Namen der Kegelfreunde eine Senkung der Gebühren. Er argumentierte, dass viele kommunale Einrichtungen zur Teilhabe aller Bevölkerungsschichten gefördert werden, während Kegler, als kleine Gruppe ohne Lobby, seit Juni unter einer 400%igen Gebührenerhöhung leiden.
Geyer und die Kegelfreunde empfinden es als sozial unverträglich, dass ein dreistündiger Kegelabend nun € 45 statt € 9 kostet. Vier langjährige Gruppen haben das Kegeln im Bürgerhaus Neukeferloh eingestellt oder sind zu anderen Bahnen gewechselt, da sie sich die Gebühren nicht mehr leisten können oder wollen.
In der Bürgerversammlung sprach sich die Mehrheit gegen die Anträge aus: Antrag 1 für ein Nutzungsentgelt von € 9 wurde mit 29 dafür, 30 dagegen und 45 Enthaltungen abgelehnt. Antrag 2 für keine Gebühr bei Terminabsage erhielt 19 Zustimmungen, 36 Ablehnungen und 49 Enthaltungen.
Erster Bürgermeister der Gemeinde Grasbrunn, Klaus Korneder kündigte aber an, dass die Gemeinderäte den Antrag 1 aufgrund des knappen Ergebnisses erneut in kommenden Sitzungen diskutieren werden.
In der Gemeinderatssitzung vom 28.11.2023 wurde nun noch mal über die Benutzungs – und Entgeldordnung der Kegelbahn diskutiert.
Dieter Schuster (SPD) ging es hauptsächlich, darum den Keglern weiterhin die Möglichkeit zu bieten, in der Gemeinde Grasbrunn zu kegeln und nicht in die Nachbargemeinden fahren zu müssen.
Uli Hammerl (SPD) schlug den Kegelfreunden die Gründung eines eigenen Vereins vor, um wie der TSV auch von den gemeindlichen Einrichtungen zu profitieren.
Johannes Seitner brachte eine Art 10-er Karte ins Spiel, die am Jahresanfang für gekauft werden kann, um dann 10 x für ca. Stunden zu kegeln.
Die Gemeinderäte einigen sich schliesslich, für Dauernutzer ein ermäßigtes Ticket für 30 Stunden für € 300.- im Jahr zu kaufen, das für ein gesamtes Kalenderjahr genutzt werden kann. Nicht verbrauchte Buchungen werden allerdings am Jahresende nicht zurückgezahlt.
Hallo zusammen,
mir stellt sich die Frage, ob auch die Gebühren für alle anderen Nutzer / Nutzergruppen des Gemeindehauses um das fünffache gestiegen sind. Wenn nicht, warum dann für die Kegelbahn? Woher kommt diese Preissteigerung in dieser Höhe für die Kegelbahn? Warum soll ein Verein gegründet werden, damit Gemeindemitglieder Gemeindeeinrichtungen nutzen können? Sollen auch andere Nutzer von Gemeindeeinrichtungen zukünftig 10er-Karten im Voraus kaufen? Was will die Gemeinde erreichen?
Aus meiner Sicht führt das geplante Vorgehen nur dazu, dass die ohnehin wenig genutzte Kegelbahn noch weniger genutzt wird. Es kann nicht im Interesse der Gemeinde sein, dass Infrastruktur die bezahlt wurde, nicht mehr genutzt wird. Und es sollte auch nicht sein, dass Gemeindemitglieder andere Einrichtungen außerhalb der Gemeinde zum gleichen Zweck nutzen müssen / sollen.
Wenn alle Nutzer der Gemeindeeinrichtung an höheren Kosten in etwa gleichem Maß beteiligt würden, dann wäre es ok. Das scheint hier aber nicht der Fall zu sein.
MfG
Ralf Kindermann